Seit 1976 reinigt die ARA Mittleres Emmental im Auftrag von 18 Gemeinden das Abwasser dieses grossen Einzugsgebiets!
Einzugsgebiet ARA mittleres Emmental

Von der Quelle im Hohgantgebiet bis zur Mündung in die Aare legt die Emme ungefähr 80 km zurück. Sie hat über Jahrtausende ein Tal geschaffen, das mit seiner Bevölkerung und seinen Produkten weltbekannt geworden ist.

Die Emme ist ein wichtiger Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten und erfüllt weitere lebenswichtige Aufgaben wie Wasserversorgung und Energieerzeugung. So holen sich die Stadt Bern und viele andere Gemeinden einen Teil ihres Trinkwassers aus den umfangreichen Grundwassergebieten des Emmentals und kommen so in den Genuss eines reinen und unverfälschten Naturprodukts. Die Emme dient aber auch als Naherholungsgebiet und wird von Wanderern, Joggern, Bikern, Velofahrer und Reitern wie auch von Fischern und Badenden ausgiebig genutzt.

Wie aber schon in Gotthelfs Novelle „Die Wassernot im Emmental“ nachzulesen ist, fördern die geografischen Verhältnisse im Emmental (vorwiegend hügelige Gebiete mit hoher Hangneigung) die Hochwasserentstehung. Mit „Eggiwilfuhrmann“ bezeichnet man im Volksmund die nach heftigen Gewittern im Einzugsgebiet in ihrem Bett wild daherschiessende Emme. Der Hochwasserschutz hat deshalb im Emmental seit alter Zeit eine grosse Bedeutung.

Wasser ist eines der vier Elemente, die für die Entstehung und Wahrung allen Lebens Bedeutung haben. Sauberes Wasser ist die unentbehrliche Voraussetzung für unser aller Leben. Unsere Erde ist zwar zu zwei Dritteln mit Wasser bedeckt. Davon können aber lediglich etwa 1 % direkt als Trinkwasser genutzt werden! Wasser ist ein kostbares Gut. Deshalb wird ein sorgfältiger und überlegter Umgang mit diesem immer wichtiger. Millionen Menschen, Tiere und Pflanzen, die nach uns dasselbe Wasser brauchen, haben ebenfalls das Recht, gesundes und sauberes Wasser geniessen zu dürfen.

Wir alle sind dafür mitverantwortlich. Die Kläranlage ist kein Allesfresser. Feste Abfallstoffe, Chemikalien und Gifte, Oele und Fette können den Betrieb der Kläranlage stark stören.

Einzugsgebiet im Detail

Einzugsgebiet - Kanalisation

Siedlungsentwässerung / Kanalisation

Das Abwasser gelangt ab Ihrer Toilette oder Ihrem Abfluss via Privat- und Gemeindekanalisation in unsere fast 60 Kilometer langen Sammelkanäle, durch die es in unsere Abwasserreinigungsanlage fliesst; täglich rund 8 Millionen Liter Abwasser!

Zum Schutze des Trinkwassers und der Gesundheit der Menschen wurde bereits im Altertum das verbrauchte Wasser in Kanälen gesammelt und abgeleitet. Die Sammlung und Ableitung des Regenwassers von Dächern, Plätzen und Strassen sowie des Abwassers aus Gebäuden und Anlagen erfolgt in unseren Gebieten über Kanäle. Es stellte sich jedoch schon früh die Frage, ob Regen- und Abwasser gemeinsam oder getrennt abgeleitet werden sollten. Da beide Entwässerungsmöglichkeiten ihre Berechtigung haben, entstanden daraus die beiden Entwässerungsarten Mischsystem und Trennsystem. 

Der Entscheid, welches dieser Systeme für die Entwässerung eines Baugebiets zu wählen ist, hängt nicht nur von der Unterscheidung von verschmutztem und nicht verschmutztem Abwasser ab. Weitere Kriterien sind die topographische Lage und Art der Siedlung bzw. des zu entwässernden Baugebiets. Der Aufbau des Untergrunds, die Lage der Oberflächengewässer und des Grundwasserspiegels beeinflussen das Entwässerungssystem wesentlich. Auf Grund dieser verschiedenen Voraussetzungen und Grundlagen werden im generellen Entwässerungsplan (GEP) die Entwässerungsarten der einzelnen Baugebiete bestimmt und verbindlich festgelegt.

Mischsystem

In Gebieten mit Mischsystementwässerung werden das Schmutzwasser und das Regenwasser gemeinsam in einem Mischwasserkanal abgeleitet. Bei Regenwetter muss gemäss den gesetzlichen Bestimmungen von diesem Mischwasser, nebst dem üblichen Abwasseranfall bei Trockenwetter (TWA) noch ein zusätzlicher, gleich grosser Anteil der ARA zur Behandlung zugeleitet werden. Zur Entlastung der Anlagen werden an geeigneten Stellen Regenüberläufe und Regenbecken erstellt.

Trennsystem

Bei dieser Entwässerungsart wird das Schmutzwasser aus Haushaltungen, Gewerbe und Industrie in einem Schmutzwasserkanal und das Regenwasser von Dächern, Plätzen und Strassen direkt ins nahe liegende Gewässer oder in einen Sickerwasserkanal abgeleitet.

Regenüberlaufbecken

Bei Niederschlägen im Einzugsgebiet der ARA gelangt wesentlich mehr Wasser zur ARA als diese verarbeiten kann. Aus diesem Grund wurden im Einzugsgebiet der ARA zehn Regenbecken in das Kanalisationsnetz eingebaut.

Das zusätzliche Wasser/Abwasser überfällt in das Regenbecken, wo das erste und zugleich am stärksten verunreinigte Abwasser zurückgehalten wird. Die schweren Stoffe setzen sich auf dem Beckenboden ab und werden nach der Regenphase der ARA zur Reinigung zugeführt.

 

Regenbecken Volumen (m³)
Schüpbach 145
Bomatt-Zollbrück 120
Bahnhof-Zollbrück 100
Tannschachen-Zollbrück 100
Grünen-Sumiswald 420
Maad-Goldbach 190
Bigental 195
Riefershäusern / PW II 100
Hasle 185
RB ARA 640
   

Regenwasser-Siebrechen Rüegsauschachen
Messstelle Farbschachen-Ramsei